Schmerzen unter dem Fuß zählen zu den häufigsten Beschwerden im Bereich des Bewegungsapparates. Sie können plötzlich auftreten oder sich schleichend entwickeln. Betroffen sind Menschen aller Altersgruppen. Besonders häufig klagen Personen mit stehenden Berufen, sportlich Aktive oder Menschen mit ungünstigem Schuhwerk über Beschwerden in der Fußsohle. Die Symptome beeinträchtigen den Alltag erheblich und führen häufig zu Schonhaltungen, die wiederum weitere muskuläre Dysbalancen nach sich ziehen können.
Häufige Ursachen
In vielen Fällen liegt den Beschwerden eine Plantarfasziitis zugrunde. Dabei handelt es sich um eine Reizung oder Entzündung der Sehnenplatte an der Unterseite des Fußes. Die Plantarfaszie spannt sich vom Fersenbein bis zu den Zehen und dient der Stabilisierung des Fußgewölbes. Bei Überlastung – etwa durch langes Stehen, intensives Training, ungeeignetes Schuhwerk oder Fußfehlstellungen – kann es zu Mikroverletzungen und Entzündungen kommen. Typisch ist ein stechender Schmerz im Bereich der Ferse, besonders nach Ruhephasen wie dem morgendlichen Aufstehen.
Ein weiterer häufiger Auslöser ist der Fersensporn, eine knöcherne Ausziehung am Ansatz der Plantarfaszie am Fersenbein. Der Sporn selbst verursacht meist keine Schmerzen. Die Beschwerden entstehen durch die Entzündung des umliegenden Weichgewebes. Auch Senkfüße, Spreizfüße und andere statische Veränderungen führen häufig zu einer Überlastung der Fußsohle und sind somit ein Risikofaktor.
Zusätzlich können verkürzte Wadenmuskeln, eine verminderte Kraft im Fußgewölbe, Übergewicht oder neuromuskuläre Störungen die Schmerzsymptomatik verstärken. Besonders kritisch sind lang andauernde Fehlbelastungen im Alltag, da sie die natürliche Stoßdämpferfunktion des Fußes dauerhaft stören.
Physiotherapeutische Behandlung
Die physiotherapeutische Untersuchung beginnt mit einer ausführlichen Anamnese und einem genauen Blick auf das Gangbild, die Beinachse sowie die Fußstatik. Die lokale Palpation der schmerzhaften Bereiche gibt Hinweise auf die Gewebespannung, mögliche Triggerpunkte und entzündliche Veränderungen.
Je nach Befund kommen verschiedene Therapieansätze zum Einsatz:
- Manuelle Techniken zur Lockerung der Plantarfaszie, der Wadenmuskulatur und des umliegenden Bindegewebes
- Faszientechniken zur Reduktion der Spannung entlang der rückseitigen Muskelkette
- Kräftigungsübungen für das Fußgewölbe und die kurze Fußmuskulatur
- Dehnung der Wadenmuskulatur zur Entlastung der Sehnenansätze
- Ganganalyse und Training zur Korrektur funktioneller Bewegungsmuster
- Tapeverbände zur Entlastung der betroffenen Strukturen im Alltag
- Beratung zu geeignetem Schuhwerk oder zur Nutzung von Einlagen
Besonders wichtig ist die Kombination aus passiver Behandlung und aktiver Übungstherapie. Ziel ist es, die Belastungsverhältnisse im Fuß langfristig zu verbessern und erneuten Beschwerden vorzubeugen.
Übungen für zu Hause
Ein einfaches, aber wirksames Mittel zur Selbstbehandlung ist das morgendliche Ausrollen der Fußsohle mit einem Igelball oder einer Faszienrolle. Dies fördert die Durchblutung und reduziert die Spannung in der Plantarfaszie.
Zudem empfiehlt sich eine regelmäßige Dehnung der Wadenmuskulatur. Hierzu stellt man sich mit dem Vorfuß auf eine Treppenstufe, lässt die Fersen langsam absinken und hält die Dehnung für etwa 30 Sekunden. Drei Wiederholungen täglich sind sinnvoll.
Auch das Greifen kleiner Gegenstände mit den Zehen oder das bewusste Aufrichten des Fußgewölbes im Stand stärkt die intrinsische Muskulatur des Fußes.
Wann weitere Abklärung notwendig ist
Sollten die Schmerzen trotz konsequenter Eigenbehandlung und physiotherapeutischer Maßnahmen länger als zwei bis drei Wochen anhalten oder sich verschlimmern, ist eine ärztliche Diagnostik erforderlich. In seltenen Fällen können systemische Erkrankungen, Nervenkompressionen oder rheumatische Prozesse hinter den Beschwerden stecken.
Fazit
Schmerzen unter dem Fuß entstehen meist durch Überlastung, muskuläre Dysbalancen oder statische Veränderungen. Eine strukturierte physiotherapeutische Behandlung kann die Beschwerden in der Regel deutlich lindern. Entscheidend ist, dass nicht nur die Symptome, sondern auch die Ursachen gezielt behandelt werden – damit der Fuß wieder belastbar wird und der Alltag schmerzfrei bleibt.
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