Schmerzen an der Außenseite des Ellenbogens sind keine Seltenheit. Viele Menschen, die in unserer Praxis in Berlin-Mitte vorstellig werden, berichten über stechende Beschwerden beim Greifen, Heben oder Tippen. Der Begriff „Tennisarm“ führt dabei oft in die Irre – denn Sport ist selten die Ursache.
Was genau ist ein Tennisarm?
Der medizinische Begriff lautet Epicondylitis lateralis humeri. Gemeint ist eine Reizung der Sehnenansätze am äußeren Ellenbogen, dort wo die Streckmuskulatur des Unterarms ansetzt. Der Schmerz entsteht durch Überlastung, meist durch wiederholte, einseitige Bewegungen im Alltag oder Beruf.
Büroarbeit als Auslöser
Tennis wird in den seltensten Fällen gespielt. Stattdessen sind es Maus, Tastatur, Smartphone oder wiederholte Greifbewegungen, die zu einer dauerhaften Überbeanspruchung führen. Die Folge: Mikroverletzungen im Sehnengewebe, Entzündung, Schmerzen. Besonders betroffen sind Menschen, die viel am Schreibtisch arbeiten oder monotone Handbewegungen ausführen.

Typische Symptome
- Schmerzen beim Greifen, Heben oder Drehen (z. B. Türgriff)
- Druckschmerz an der Außenseite des Ellenbogens
- Kraftverlust in der betroffenen Hand
- Ziehender Schmerz bis in Unterarm oder Handrücken
Die Beschwerden entwickeln sich meist schleichend. Viele Betroffene versuchen zunächst, die betroffene Seite zu schonen. Das lindert die Symptome kurzfristig, löst aber nicht das Problem.
Warum lokale Behandlung oft nicht ausreicht
In der Physiotherapie Berlin Mitte Marsch betrachten wir den gesamten Funktionszusammenhang. Denn die Ursache liegt selten nur im Ellenbogen. Häufig sind Schultergürtel, Nackenmuskulatur und die gesamte Armsteuerung beteiligt. Eine rein symptomorientierte Behandlung greift deshalb zu kurz.
Physiotherapeutische Behandlung in unserer Praxis
Ziel ist es, die Überlastung zu reduzieren, das Gewebe zu entlasten und langfristig die Belastungsverteilung zu verbessern. Wir arbeiten mit:
- Manueller Therapie zur Entlastung der Sehnenansätze
- Querfriktion zur Förderung der Gewebedurchblutung
- Exzentrischem Training zur Gewebestärkung
- Mobilisation von Schulter und HWS bei begleitender Fehlhaltung
- Kinesiotaping zur Entlastung und Reizreduktion
- Alltagsberatung, z. B. zur ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung
Die Behandlung wird individuell auf die Belastungssituation abgestimmt – ob Büroarbeit, Pflegeberuf oder handwerkliche Tätigkeit.
Was Sie selbst tun können
- Wechseln Sie regelmäßig die Arbeitshaltung
- Nutzen Sie eine ergonomische Maus und Tastatur
- Unterbrechen Sie monotone Handbewegungen mit kleinen Lockerungsübungen
- Verzichten Sie bei akuten Schmerzen auf kräftiges Zupacken oder schweres Heben
- Wärmeanwendungen oder Kälte können lindernd wirken – je nach Stadium
Wir zeigen Ihnen einfache Übungen für zu Hause, abgestimmt auf den Heilungsverlauf.
Fazit: Kein Sport – trotzdem Tennisarm
Ein Tennisarm kann auch ohne Sport entstehen – oft durch alltägliche Belastungen am Schreibtisch. In der Physiotherapie Berlin-Mitte Marsch untersuchen wir Ursachen präzise und behandeln gezielt, um Schmerzen zu reduzieren und die Funktion dauerhaft zu verbessern.
Übungen für zu Hause – einfach, effektiv, alltagstauglich
Diese Übungen entlasten den Ellenbogen, verbessern die Beweglichkeit und fördern die Durchblutung. Führen Sie sie langsam, ohne Schwung, und schmerzfrei aus.
1. Unterarm-Dehnung an der Wand
Ziel: Dehnung der überlasteten Streckmuskulatur
- Stellen Sie sich seitlich an eine Wand
- Strecken Sie den Arm nach hinten aus, Handfläche zeigt nach unten
- Finger zeigen zur Wand, Handgelenk ist leicht überstreckt
- Lehnen Sie den Oberkörper sanft nach vorn, bis eine Dehnung spürbar ist
- Halten: 20–30 Sekunden, 2–3 Wiederholungen pro Seite
2. Exzentrisches Handgelenkstrecken mit Gewicht
Ziel: Kräftigung und Geweberegeneration
- Setzen Sie sich mit Unterarm auf dem Tisch, Hand über Kante
- In der betroffenen Hand ein kleines Gewicht (z. B. Wasserflasche)
- Heben Sie die Hand mit Hilfe der gesunden Seite
- Lassen Sie sie langsam kontrolliert absinken
- Wiederholung: 10–12 Mal, 1–2 Durchgänge täglich
3. Handgelenkrotation zur Entlastung
Ziel: Bewegung ohne Belastung
- Beugen Sie den Ellenbogen im 90°-Winkel, Unterarm parallel zum Boden
- Drehen Sie die Handfläche langsam nach oben und unten (Supination/Pronation)
- Bewegung bleibt klein, flüssig und schmerzfrei
- Wiederholung: 15–20 Mal, 2 Durchgänge
Hinweis:
Diese Übungen unterstützen die Therapie, ersetzen aber keine individuelle Befundung. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden empfehlen wir eine physiotherapeutische oder ärztliche Untersuchung.