Viele Kinder zeigen bereits im Grundschulalter Auffälligkeiten in der Körperhaltung. Rundrücken, Hohlkreuz, einseitige Schulterhöhen oder nach vorne gebeugte Köpfe sind oft zu beobachten. Der Grund liegt oft in einer Kombination aus Bewegungsmangel, langem Sitzen, schwerem Schulranzen, Zeit hinter dem Telefon/Template und fehlender muskulärer Belastung. Werden diese Haltungsschäden nicht frühzeitig erkannt und behandelt, können sie sich im Erwachsenenalter zu chronischen Beschwerden entwickeln. Physiotherapie und osteopathische Behandlungen bieten hier effektive und kindgerechte Lösungen.
Woran erkennt man Haltungsschäden bei Kindern?
Haltungsschäden entwickeln sich ncht über Nacht, die Entwicklung ist schleichend. Eltern bemerken häufig:
- Vorfallende Schultern oder einen „runden“ Rücken –
- Nach vorn geschobenen Kopf
- X- oder O-Beine
- Seitendifferenzen an Schultern oder Becken
- Asymmetrische Belastung beim Stehen oder Gehen
- Klagen über „Rückenschmerzen“ oder schnelle Ermüdung
Auch motorische Ungeschicklichkeit, Konzentrationsprobleme oder ein niedriges Selbstbewusstsein können mit körperlicher Fehlhaltung zusammenhängen.

Wie entstehen diese Haltungsschäden?
Es gibt verschiedene Ursachen, die ineinander greifen:
- Bewegungsmangel: Viele Kinder verbringen täglich mehrere Stunden sitzend – in der Schule, beim Hausaufgabenmachen und vor dem Bildschirm.
- Schwache Muskulatur: Besonders die Rumpf- und Rückenmuskulatur ist oft unterentwickelt.
- Frühkindliche Entwicklungsverzögerungen: Auffälligkeiten im Baby- oder Kleinkindalter (z. B. einseitige Lagerung, zu wenig Krabbelphase) können sich später in Haltungsmustern zeigen.
- Fehlbelastungen durch schwere Schultaschen oder ungünstige Sitzmöbel
- Psychosoziale Faktoren: Unsicherheit, Stress oder Ängste zeigen sich nicht selten in einer gebeugten oder „sich klein machenden“ Haltung.
Wie kann Physiotherapie helfen?
In der physiotherapeutischen Behandlung geht es nicht nur um das Korrigieren der Haltung, sondern vor allem um das Erleben von Bewegung, Kräftigung und Körperbewusstsein. Je früher wir mit gezielten Übungen beginnen, desto besser lassen sich Haltungsmuster beeinflussen.
Unsere Behandlungsmethoden umfassen:
- Haltungsanalyse und Befunderhebung: kindgerecht, spielerisch und mit Blick auf die Entwicklung
- Kräftigungsübungen für Rumpf-, Schulter- und Rückenmuskulatur
- Koordinations- und Gleichgewichtsschulung
- Dehnübungen bei muskulären Verkürzungen
- Atemtherapie bei eingefallener Haltung
- Alltagstipps für rückenschonendes Verhalten und Ergonomie in Schule und Zuhause
Wir beziehen Eltern aktiv mit ein, geben Übungen für Zuhause mit und zeigen, worauf im Alltag zu achten ist.
Haltungsschäden ganzheitlich mit Osteopathie behandeln
Die osteopathische Behandlung ergänzt die physiotherapeutische Behandlung besonders bei komplexeren Mustern, wie:
- Bewegungseinschränkungen in der Wirbelsäule oder im Becken
- Faszienverklebungen oder muskuläre Dysbalancen
- Einflüsse von Geburtstraumata oder frühkindlichen Spannungsmustern
- Atem- und Kieferfunktion als Einflussfaktoren auf die Körperstatik
Durch sanfte Mobilisationen können Spannungen gelöst, die Eigenregulation aktiviert und die Haltung auf verschiedenen Ebenen positiv beeinflusst werden.
Haltung ist mehr als Optik
Eine aufrechte, entspannte Haltung ist nicht nur wichtig für den Körper, sondern wirkt sich auch auf Konzentration, Selbstbewusstsein und emotionales Wohlbefinden aus. Kinder, die sich stabil und sicher in ihrem Körper fühlen, bewegen sich mehr, lernen leichter und treten anders auf.
Haben Sie den Eindruck, dass Ihr Kind Haltungsschwächen entwickelt? Vereinbaren Sie gerne einen Termin – wir nehmen uns Zeit für eine individuelle Einschätzung und zeigen Möglichkeiten zur Behandlung auf.