Der Handydaumen – Mode oder Erkrankung?

Wer lange und oft am Handy sitzt und fleißig tippt, dürfte es vielleicht kennen: Das Handgelenk schmerzt oder zumindest ist ein unangenehmes Ziehen zu spüren, das sich vor allem in der Ruhephase bemerkbar macht. Was auch als WhatsApp Disease bekannt ist, ist im Endeffekt nichts anderes als eine Überanstrengung des Daumenbereichs, der nicht nur den Daumen selbst betrifft, sondern auch die Ellenbogen sowie Fingergelenke.

Die regelmäßige, gespreizte Daumenbewegung, die beim Tippen auf dem Handy üblich ist, kann auf Dauer zu einer Verschleißerkrankung bzw. Sehnenscheidenentzündung im Daumenbereich führen. Sollten auch Sie unter anfänglichen Symptomen leiden, sollten Sie schnell und bedacht handeln.

Wie entsteht ein Handydaumen?

Vor allem junge Menschen unter 30 Jahren leiden an Überlastungen im Daumenbereich. Kein Wunder, denn genau diese Zielgruppe verwendet das Handy mehrere Stunden am Tag und ist fleißig am Drücken, Scrollen oder Tippen. Während das Handy meist mit zwei Händen festgehalten wird, bewegt sich der Daumen immer wieder gestreckt zum Display und zurück. Je größer das Display ist, desto anstrengender wird die Bewegung für den Daumen. Schließlich ist das ständige Spreizen und Dehnen keine natürliche Funktion des Daumens, der normalerweise zum Greifen dient. Die häufigen Dehn- und Spreizbewegungen können zu einer Überanstrengung des Daumens führen, der mit schmerzhaften Symptomen im Bereich des Handgelenks einhergeht. Im schlimmsten Fall kann sich aus dieser Überlastung heraus eine chronische Verschleißerkrankung entwickeln, die rechtzeitig vermieden werden sollte.

Was tun gegen den Handydaumen?

Bei anfänglichen Schmerzen gilt es schnell zu handeln, damit es erst gar nicht zu einem Verschleiß kommt, der im Alltag ziemlich einschränkend sein kann. Nimmt die Überlastung überhand an, können Betroffene einfache, alltägliche Dinge nicht mehr ausführen. So kann selbst das Knöpfen von Kleidung oder das Schnüren von Schuhen zu einer Challenge werden, die mit starken Schmerzen einhergehen kann. Damit dieser Fall nicht eintritt, sollten Sie Ihre Sehnen unbedingt schonen, ehe das gesamte Handgelenk betroffen ist. Das bedeutet, dass Handy User, die viele Nachrichten verfassen und ein großes Handy Display besitzen unbedingt darauf achten sollten, Tipp-Pausen einzulegen. In diesen Ruhephasen können Sie den Unterarm etwas dehnen oder den Bereich um den Daumen herum etwas massieren, um die Gelenke und Sehnen etwas zu lockern. Außerdem kann ein beidhändiges Tippen dem Handydaumen vorbeugen. Statt also nur mit einem Daumen zu tippen, können Sie sich das Tippen mit zwei Daumen angewöhnen, um die Belastung besser zu verteilen und eine Überdehnung zu vermeiden.

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Sollten Sie bereits eine Sehnenscheidenentzündung des Daumens vermuten, da Sie auffällige Schmerzen verspüren, sollten Sie am besten einen Physiotherapeuten oder einen Arzt aufsuchen. Dieser wird Ihnen den Tipp geben, möglichst auf das Tippen zu verzichten. Die Schonung und Entspannung des Daumens steht also immer an erster Stelle.

Im Rahmen einer Physiotherapie können darüber hinaus spezielle Übungen dabei helfen, das Bindegewebe und die Muskeln von Belastungen zu befreien. Auch kann Kinesio-Taping den Heilungsprozess vorantreiben. Wird es am Daumensattelgelenk angebracht, so wird der überlastetete Daumenmuskel gestützt und stabilisiert. Weiterhin können Lockerungsübungen den Daumen in seinen entspannten Zustand zurückbringen.

Achten Sie auf die Signale Ihres Handgelenks und Sie werden merken, dass es ganz einfach ist, dieses und den Daumen zu schonen. Mit einigen Pausen wird es erst gar nicht zu einem Handydaumen kommen und Sie können das Handy bedenkenlos nutzen.

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